Brand und Verlassen der Haut-Koenigsbourg


Brand und Verlassen
der Burg

Trotz der umfangreichen Befestigungsarbeiten, die im 15. und 16. Jahrhundert durchgeführt wurden - insbesondere mit dem Bau der Großen Bollwerk zum Schutz der verwundbarsten Seite im Westen und der Sternbastion zum Schutz der Ostseite der Burg - gelingt es der schwedischen Artillerie während des Dreißigjährigen Krieges, die Verteidigungsanlagen der Haut-Koenigsbourg zu überwinden.

Im September 1633, nach zweiundfünfzig Tagen Belagerung, Plünderung und anschließendem Brand, wird die zerstörte Burg anschließend für mehr als zwei Jahrhunderte verlassen.

Die Vegetation eroberte sich schnell ihre Rechte zurück und überwucherte das Gelände.
Zunächst wirken die Ruinen furchteinflößend und nur wenige Menschen wagen es, sich dorthin zu begeben.
Im 19. Jahrhundert hingegen machten das Interesse der Historiker am Mittelalter und die Begeisterung der Romantiker für die wilde Natur die Burgruinen zu beliebten Ausflugszielen.

Im Jahr 1862 wurden ihre Ruinen unter Denkmalschutz gestellt und drei Jahre später von der nahegelegenen Stadt Sélestat erworben.

Die Anfänge
einer Restaurierung

Bereits zu dieser Zeit wurden Restaurierungsarbeiten ins Auge gefasst: Die Stadtverwaltung von Sélestat konsolidierte einen Teil der Ruinen und der Architekt Winkler erstellte 1882 ein ehrgeiziges Wiederaufbauprojekt.

Die Stadt ist jedoch finanziell nicht in der Lage, die Restaurierung des Gebäudes zu gewährleisten.

Nach der Annexion des Elsass an Deutschland im Jahr 1871 schenkte Sélestat die immer noch majestätischen Ruinen der Burg 1899 Kaiser Wilhelm II.